Sprechstunde mit Christina Drusio

Als Fachärztin für Dermatologie und Venerologie bringt Christina Drusio wertvolle Impulse in die Entwicklung von medizinisch inspirierten Pflegeprodukten ein. In der Interviewreihe „Sprechstunde“ geht es dieses Mal um das Thema Pflegeroutine. Freuen Sie sich auf persönliche Einblicke und Expertentipps zum Thema Hautpflege!

Hallo Frau Drusio, warum ist Ihnen denn Hautpflege eigentlich so wichtig?

Christina Drusio: Die Haut ist unser größtes Organ und leistet eine Menge! Neben der Funktion als Kommunikations- und Sinnesorgan übernimmt unsere Haut weitere wichtige Aufgaben beispielsweise im Stoffwechsel, oder bei der Wärmeregulation. Sie schützt uns vor äußeren Umwelteinflüssen, vor der UV- und Infrarotstrahlung sowie vor Krankheitserregern. Ist die Hautbarriere beispielsweise nicht intakt, kann es einfacher zu Entzündungen (Ekzemen) oder Infektionen kommen. In Anbetracht der vielfältigen Aufgaben der Haut, ist die Frage, wie wir sie „gesunderhalten“ können gar nicht abwegig! Ebenmäßige, gepflegte Haut ist nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch ein Zeichen von Gesundheit und Wohlbefinden. Was sich wiederrum positiv auf unser Selbstvertrauen auswirkt! Daher ist es so wichtig, verantwortungsbewusst mit der eigenen Haut umzugehen und diese besonders gut zu pflegen und zu stärken. Je nach Hauttyp und Hautzustand (das sind zwei Paar Schuhe!) kann Wirkstoffkosmetik eingesetzt werden, um entweder ein bestehendes Hautproblem zu verbessern oder aber um den guten Zustand der Haut möglichst langfristig zu erhalten. Dabei fängt Hautpflege längst nicht erst bei einer Creme an, sondern beginnt schon bei unseren Lebensgewohnheiten. Schlafen wir ausreichend (mind. 8 Stunden pro Nacht), trinken wir genug Wasser (2L am Tag), ernähren wir uns ausgewogen, verzichten wir lieber auf Zigaretten und das ein oder andere Glas Alkohol, genießen die Sonne im Maßen bzw. mit Lichtschutz und betätigen wir uns dann noch regelmäßig körperlich, wird uns das unsere Haut danken!

Wie sieht eine optimale Pflegeroutine aus?

Christina Drusio: Optimal bedeutet für mich zunächst, dass die Pflegeroutine auch individuell an die Bedürfnisse und Erwartungen desjenigen angepasst ist. Die „richtige“ Pflege sollte immer mit einer hauttypgerechten Reinigung beginnen. Das hat mir meine Mutter schön früh beigebracht: Gehe niemals, ohne dich abzuschminken abends ins Bett! Eine Reinigungslotion oder -milch ist in der Regel sanfter bzw. rückfettender als Reinigungsgele oder -schäume. Auch das Augen-Make Up sollte immer mit abgereinigt werden, da es sonst zu gereizten Augen oder Lidrandentzündungen kommen kann! Anschließend sollte mit einem Gesichtswasser die Haut tonisiert werden. Neben dem erfrischenden Effekt hilft es, letzte Schmutzrückstände oder auch Kalkablagerungen aus dem Wasser zu entfernen und stellt den hauteigenen pH-Wert wieder her. Danach kommt die Augenpflege. Warum? Zum einen, um die dünne und durch den permanenten Lidschlag stark beanspruchte Haut der Augenpartie zu unterstützen. Zum anderen sind Augencremes speziell für diese anatomische Region konzipiert. Sie enthalten anders als in manchen Tagespflegen keine Kriechöle, die die Augenschleimhaut irritieren könnten. Weiter geht es in der Routine in der Regel mit der Anwendung eines leichteren (eher auf wässriger Basis formulierten) Serums – oder auch einer Ampulle. Diese Produkte lassen sich wunderbar einsetzen, um akute Hautbedürfnisse zu decken, z.B. einen extra Feuchtigkeits-Boost nach einem Strandurlaub. Last but not least kommt eine auf die Hautbedürfnisse abgestimmte Tagespflege zum Einsatz. Entweder mit einem Lichtschutzfaktor – oder aber der Lichtschutz kann bedarfsweise mit sogenannten On-top-Produkten über die Tagespflege aufgetragen werden oder befindet sich bereits im Make Up. An gleicher Stelle würde in der Pflegeroutine dann auch eine Nachtcreme folgen – nur ohne Lichtschutz.

Das klingt jetzt erstmal nach einem großen Aufwand. Welche 3 Pflegeprodukte sind Ihrer Meinung nach absolute Must-haves?

Christina Drusio (lacht): Verständlich, dass es erstmal überwältigend klingt. So sähe eine vollständige Pflegeroutine aus. Es nützt aber auch nichts, wenn ich 5 Produkte zu Hause im Badezimmer stehen habe und diese nie benutze. Die Pflegeroutine muss eben auch an die Bedürfnisse des Anwenders angepasst sein! Macht mir Beauty Spaß? Gönne ich mir damit sogar vielleicht etwas „me-time“ und verwöhne ich meine Haut gerne? Bin ich eher pragmatisch veranlagt und wähle lieber ein Produkt, das mehrere Nutzen hat? Egal zu welcher Erkenntnis man kommt, eine Sache ist ganz wichtig: „Consistency is key“ – wie bei so Christina Drusio zeigt ihre drei Must-have Produkte 3 6 d e r m a. cos vielen Dingen im Leben! Wenn ich nur einmal im Monat Sport mache, wird sich mein Körper nicht großartig verändern. Wenn ich analog dazu nur einmal im Monat meine Gesichtscreme auftrage, wird auch meine Haut nicht wirklich gepflegt. Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Müsste ich mich für den Rest meines Lebens auf 3 Pflegeprodukte beschränken, wären es definitiv eine Reinigung, eine Tagespflege mit SPF und (zögert) .. eine Augenpflege oder ein Tonic!

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Woher weiß ich, welche Pflege für mich die richtige ist?

Christina Drusio: Das ist ebenfalls eine sehr gute Frage! Denn so viel wir unsere Haut mit der richtigen Pflege unterstützen können, so können wir ihr auch mit ungeeigneten Produkten schaden! Die Hautpflege sollte immer entsprechend angepasst sein an den Hauttyp. Der Hauttyp, z.B. Mischhaut, ist genetisch vorgeben und lässt sich nicht verändern. Weder durch Produkte noch
durch das Alter oder die Lebensweise. Der Hautzustand ist davon abzugrenzen: Er stellt immer eine Momentaufnahme dar, beispielsweise feuchtigkeitsarme Haut, weil gerade Winter ist, viel geheizt wird oder man lange in der Sonne war. Er kann sich je nach äußeren Umwelteinflüssen oder auch Lebensalter, Lebensumständen (Hormone) verändern. Hierbei kann es helfen, sich seine Haut etwas genauer anzuschauen. Wer unsicher ist, sollte unbedingt den Weg in ein Kosmetikinstitut suchen, um dort bei einer fachmännischen Hautanalyse mehr über die eigene Haut zu erfahren!

Verraten Sie uns ihren persönlichen Anti-Aging-Geheimtipp?

Christina Drusio: Lichtschutz! Lichtschutz! Lichtschutz! Auch wenn man denkt, dass man eigentlich gar keinen Lichtschutz braucht, weil die Sonne nicht scheint oder wir uns in der kalten Jahreszeit befinden. Die UV-Strahlung hat einen sehr großen Einfluss auf die Hautalterung. Wer täglich einen Lichtschutz (mind. SPF 20, im Sommer idealerweise SPF 50) verwendet, bewahrt seine Haut vor UV-bedingten Schäden und Hautalterung. Ein weiterer „Geheimtipp“ ist der Inhaltsstoff Bakuchiol. Dieser natürliche Wirkstoff findet sich in den Samen der indischen Babchi-Pflanze („Psoralea corylifolia“) und wird unter anderem von der Gesellschaft für Dermopharmazie als „Anti-Aging-Wirkstoff “ empfohlen. Bakuchiol wirkt stark antioxidativ, regenerierend und
entzündungshemmend, gleichzeitig hilft es, die Elastizität der Haut zu erhalten und den Kollagenaufbau zu stimulieren. Es stellt eine sanftere aber dennoch gut wirksame Alternative zu Retinol dar. Ich möchte meine Tagespflege mit Bakuchiol nicht mehr missen!

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Christina Drusio

Ich bin Christina Drusio, Teil der Inhaberfamilie und Mitglied der Geschäftsführung bei Dr. med. Christine Schrammek Kosmetik. Den Fußstapfen meiner Mutter folgend habe ich mich für ein Studium der Medizin entschieden und anschließend meine Facharztausbildung zur Dermatologin und Venerologin in Essen und Hamburg absolviert.

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